Im Mittelpunkt des Treffens, das eigentlich schon im März dieses Jahres stattfinden sollte, aber wegen der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden mußte, stand der Austausch über den jeweiligen Entwicklungsstand in den Ortschaften und das Kennenlernen der Verantwortlichen. „Der Aufbau eines Dorfladen-Verbundes war ein Ziel unseres Projektes „Dorfladen-all inclusive“, dass die WertArbeit in einer ersten Projektphase von Mai 2018 bis März 2020 durchgeführt hat“, so Bernd Moorkamp, Geschäftsführer der WertArbeit Steinfurt. Die Entwicklungsprozesse in den Dörfern sind unterschiedlich weit fortgeschritten, wie die Teilnehmenden berichteten: In Schale hat die gegründete Unternehmensgesellschaft bereits mit den Renovierungsarbeiten in einem Bestandsgebäude begonnen. „Wir sind sehr stolz darauf, dass so viele Schaler und die ortsansässigen Vereine sich ehrenamtlich in das Projekt einbringen und tatkräftig mit anpacken“, so Gustav Dresselhaus von der Schaler Initiative. Für den Umbau und die Einrichtung hat die Gesellschaft unter anderem Fördermittel aus dem Dorferneuerungsprogramm des Landes bekommen. Auch in Gimbte hat sich bautechnisch schon einiges getan, wie Johannes Wilp von der dort gegründeten Gesellschaft berichtete. Ein Investor hat ein zentral im Ort gelegenes Gebäude von Grund auf kernsaniert und ist bereit, entsprechende Räumlichkeiten für den Dorfladen an die Initiative zu vermieten. In Dörenthe und Rodde können die Initiativen nicht auf vorhandene Bestandsimmobilien für die Einrichtung eines multifunktionalen Dorfladens zurückgreifen. Hier sollen neue Gebäude errichtet werden. Die Städte Rheine und Ibbenbüren unterstützen die Vorhaben, in dem sie Grundstücke zur Verfügung stellen. Zudem haben die Initiativen weitere Fördermittel beantragt um die Umsetzung realisieren zu können. „Insgesamt sind wir mit den Entwicklungen der Prozesse in den Dörfern sehr zufrieden, wir haben unsere Ziele in der ersten Projektphase erreicht“, so Moorkamp, der sich in seinem Resümee auch nochmal für die gute Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Münster und dem Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt bedankte sowie auf die erfolgreiche Arbeit des Projektmanagers Benjamin Beinecke verwies. Horst Schöpper vom Kreis Steinfurt und Mathis Entrup vom LEADER-Projektmanagement verwiesen im weiteren Verlauf des Treffens auf zusätzliche Formen der Unterstützung und stellten andere Förderprogramme vor. Bevor die Teilnehmenden in den fachlichen Austausch gingen, lauschten sie gespannt den Ausführungen von Hermann Lastring aus Welbergen. Der Vorsitzende des Dorfladen-Vorstandes stellte dar, wie ein Dorfladen erfolgreich betrieben werden kann und welcher Rahmenbedingungen es dafür bedarf. „Der Dorfladen in Welbergen läuft seit über 10 Jahren und kann in der Region sicherlich als Best-Practice-Beispiel“ gesehen werden“, so Moorkamp. „Schauen Sie, dass Sie ein Alleinstellungsmerkmal für Ihren Dorfladen entwickeln. Dann ist ihr Dorfladen konkurrenzfähig und kann sich gegenüber den Discountern behaupten“, so die Empfehlung des Experten aus Welbergen. Bildunterschrift: Ein symbolisches Netzwerk, unter Einhaltung der Abstandsregeln, spannten die Vertreterinnen und Vertreter der Dorfladen-Initiativen, die sich auf Einladung der WertArbeit zum Austausch in Ibbenbüren trafen.
WertArbeit Steinfurt: Das im Jahr 2014 gegründete gemeinnützige Sozialunternehmen des Kreises Steinfurt verfolgt das Ziel, neue Beschäftigungsfelder zu erschließen und Projekte mit einem gesellschaftlichen Mehrwert in der Region umzusetzen. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt und den Lokalen Aktionsgruppen (LAG) Tecklenburger und Steinfurter Land führt die WertArbeit das Projekt „Dorfladen – all inclusive“ in zwei Projektphasen von 2018 bis 2021 durch. Ziel des Projektes ist es, in 4 Dörfern der Region multifunktionale Dorfläden mit Treffpunktcharakter aufzubauen. Nachdem in der ersten Phase, mit Unterstützung eines erfahrenen Unternehmensberaters, die ortsspezifischen Konzepte entwickelt und der Dorfladenverbund gegründet wurden, sollen in der zweiten Phase die Konzepte umgesetzt und die Dorfläden von den örtlichen Unternehmensgesellschaften eröffnet werden. Dabei beabsichtigt die WertArbeit, 8 – 12 neue sozial-versicherungspflichtige Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose und Menschen mit Handicap in den Läden zu schaffen. Das Projekt wird gefördert mit LEADER-Mitteln der Europäischen Union. Weitere Informationen zu den Tätigkeitsfeldern und Dienstleistungen der WertArbeit gibt es unter www.wertarbeit-steinfurt.de